Oft hat man es in der Tierarztpraxis mit Fällen von Legenot zu tun. In den meisten dieser Fälle kommt es zu dieser Erkrankung auf Grund von Haltungsfehlern.
Eine nicht ausreichende Vitamin- und Mineralstoffversorgung des Muttertieres, ungeeignete Terrarieneinrichtung, Verpaarungen von zu jungen Tieren sowie ein mangelhaftes Management von Licht und Temperatur sind häufig die Auslöser.
Weiterhin kann es jedoch auch zu Problemen bei der Eiablage kommen, die nicht auf Haltungsfehler zurückzuführen sind. Es kann vorkommen, daß ein Ei vor dem Beckenausgang „quer“ liegt oder ein zu großes Ei gebildet wurde, das unmöglich auf natürlichem Weg abgelegt werden kann.
Immer wieder ist auch ein Abbruch der Legetätigkeit zu verzeichnen, der auf einen oder mehrere der oben erwähnten Gründe zurückzuführen ist.
Besonders gefährlich ist es, wenn das Reptilienweibchen nach einer solchen unvollständigen Eiablage zur „Tagesordnung“ übergeht, sprich die Eiablage, trotz noch offensichtlich im Eileiter/Uterus befindlicher Eier, nicht mehr fortgesetzt wird.
In allen Fällen von Legenot ist ein zeitnahes ärztliches Eingreifen erforderlich, um eine für das Tier belastende Operation möglichst zu vermeiden.
Durch eine entsprechende Medikation ist in vielen Fällen doch noch eine Eiablage zu provozieren. Bevor eine solche Behandlung aber stattfindet, muss durch bildgebende Diagnostik sichergestellt werden, daß keine Passageprobleme der Eier vor dem Beckenausgang bestehen.
Erst dann ist es sinnvoll, nach einer parenteralen Calciumgabe Oxytocin einzusetzen. Das Tier muss dann allerdings unter tierärztlicher Beobachtung bleiben. Sollte es zu einer starken Wehentätigkeit und trotzdem ausbleibender Eiablage kommen, so muss operiert werden. Die Gefahr einer Eileiterruptur und einer Dotterperitonitis ist ansonsten äußerst hoch.